Mitmachen
Artikel

Grosses Interesse für ökologischen Gemüseanbau und Versorgungssicherheit

Zurzach – Die SVP Bezirk Zurzach lud zur Besichtigung des grossen Gewächshauses für ökologischen Gemüseanbau ein. Nach der Führung folgte das Referat «Ernährungssicherheit – wo steht die Schweiz?» SVP-Parteipräsident Hansjörg Erne konnte in der Sodi Kulturhalle rund 70 Interessierte begrüssen.

Ökologischer Gemüseanbau im Zurzibiet
Die Gebr. Meier Gemüsekulturen AG mit Sitz in Buchs ZH, ist ein zukunftsorientierter Familienbetrieb. Er steht für nachhaltigen und ökologischen Anbau von regionalen Produkten zu fairen Bedingungen. Im Herbst 2022 wurde der Produktionsstandort Zurzach eröffnet. Es ist, nebst Buchs und Hinwil sowie der Freilandproduktion auf rund 100 Hektaren, ihr drittes Gewächshaus. In Zurzach werden auf knapp zwei Hektaren unter Glas Auberginen, Radieschen, Nüsslisalat, Pak Choi und diverse Salate im gewachsenen Boden produziert. Fritz Meier, Inhaber und Leiter Produktion, führte durch den Betrieb und informierte die Besucher über das Unternehmen und die Produktion. Das riesige Gewächshaus, grösser als ein Fussballfeld und über acht Meter hoch, ist vollklimatisiert. Es wird mit Holzpellets geheizt. Geplant war ursprünglich die Nutzung von Abwärme eines Nachbarbetriebes, der jedoch nicht realisiert wurde. Das erforderliche Raumklima wird elektronisch überwacht und reguliert. Produziert wird im gewachsenen Boden oder im Substratanbau. Dabei werden bezüglich Düngung, Bewässerung und Abfallverwertung höchste ökologische Ansprüche erfüllt.

«Zu unseren Kunden zählen Grossverteiler, Zulieferer für den Gastrobereich, der Detailhandel, Marktfahrer sowie Fertigsalatherstelle. Unser kleinster Kunde bezieht eine Gemüsekiste, für den grössten verlassen täglich drei Sattelschlepper unseren Betrieb», erläuterte Fritz Meier. Ausser den hohen Produkteanforderungen sei auch die Logistik eine ständige Herausforderung. Für die Transporte und zur Sicherstellung Kühlkette verfügt das Unternehmen über fünf Euro 6-LKW‘s mit Kühlaufbauten. Um auch sehr kurze und flexible Anlieferzeiten bei den Kunden gewährleisten können, wird eng mit verschiedenen Transportunternehmen zusammengearbeitet. Zur Bewältigung der Arbeiten an den verschiedenen Standorten beschäftigt das Unternehmen im Sommer rund 200 und im Winter rund 100 Angestellte. Angesprochen auf die grössten Herausforderungen nannte Fritz Meier die steigenden Energiekosten, die gesetzliche Regulierungsflut sowie das Finden von treuen Mitarbeitenden für anstrengende Arbeiten.

Versorgungssicherheit – wo steht die Schweiz?
«Bei vielen lebenswichtigen Produkten, z.B. Medikamente, Benzin, Dünger, importieren wir bis zu 100% des Bedarfs. Das ist ein erhebliches Risiko für die Schweiz», fasste Referent Christoph Hagenbuch seine Auslegeordnung zusammen. Obwohl alles verfügbar sei, der Selbstversorgungsgrad sei entscheidend. Dieser liege zum Beispiel bei Lebensmittel bei rund 50%, bei Kinderantibiotika, Diesel, Benzin oder Rohöl bei 0%. Als Lösung müssen die Pflichtlagerbestände erhöht werden. Diese seien in der Vergangenheit leider kontinuierlich abgebaut worden von Kreisen, die Versorgungsmangellagen für nicht mehr möglich hielten. Die Coronapandemie habe ebenfalls vor Augen geführt, wie wichtig Notvorräte und eine hohe Eigenproduktion seien.
Als Präsident des Bauernverbandes Aargau ging er näher auf die Ernährungssicherheit ein. Hier würden mehrere Zielkonflikte herrschen. Das zuständige Bundesamt (BLW) erschwere die Produktionsbedingungen massiv durch Einschränkungen von Pflanzenschutzmitteln und Düngereinsatz. Die Direktzahlungen führen dazu, dass der Bauer für Blumenwiesen mehr erhalte, als wenn er Brotgetreide anbaue. Würde Agrarland für den Strassenbau benötigt, würden als Ausgleich Ökoflächen gefordert, welche ebenfalls auf landwirtschaftlichen Flächen umgesetzt werden müssen. Die Landwirtschaft werde hier gleich doppelt eingeschränkt.
Dies alles geschehe zu Lasten des Eigenversorgungsrades. Noch schlimmer sei: Aktuell schreibe das Bundesamt für 2024 vor, im Aargau weitere 3.5%, also 400 Hektaren unserer besten Ackerflächen, zu extensivieren, weil die Biodiversität zu sehr leide. Das heisse weniger in der Schweiz produzieren, dafür umso mehr importieren. Das helfe der Ökologie nichts, im Gegenteil. Leider gebe es für solche Unsinnigkeiten im eidgenössischen Parlament Mehrheiten durch Rot-Grün und einem Teil der FDP. Die FDP sei auch im Aargau neben Pro Natura, Birdlife und WWF AG die treibende Kraft hinter der Volksinitiative für mehr Feuchtgebiete. Es sollen allein im Kanton Aargau zusätzliche 1000 Hektaren beste Ackerflächen wieder vernässt werden. Im Jahr 2000 seien in der Schweiz pro Person noch 570 m2 Ackerland für die Herstellung von Nahrungsmitteln zur Verfügung gestanden. Bis im Jahr 2021 sei dieser Wert auf 453 m2 gesunken, verdeutlichte Christoph Hagenbuch die negative Entwicklung, die auch durch die hohe Zuwanderung massgeblich beeinflusst und beschleunigt werde.

Am 22. Oktober wählen gehen
Am besten mit Liste 1, empfahl SVP-Präsident Hansjörge Erne, und erteilte den anwesenden Nationalratskandidaten das Wort. Christoph Hagenbuch wohnt in Oberlunkhofen, ist Familienvater mit zwei Kindern, Landwirt, studierte an der ETH Agrarwissenschaften, politisiert als Grossrat und führt als Präsident den Bauernverband Aargau. Nicole Burger kommt aus Aarau, ist Staatsanwältin, Kreisschulrätin und Mutter von vier Kindern. Hansjörg Erne empfahl zur Wahl den einheimischen Patrick Gosteli, der krankheitsbedingt entschuldigt war. Dessen Sachpolitik und Kompetenz als Gemeindeammann, Grossrat, Präsident der Gemeindeammännervereinigung Aargau und Präsident des TCS Aargau überzeuge. Seine Motivation für die Kandidatur seien starke Gemeinden, gesunde Finanzen und weniger Staus. Zum Schluss dankte er den Kandidierenden für die Präsentation mit der Empfehlung, sie je zweimal auf den Wahlzettel zu schreiben und lobte Hanspeter Suter und Werner Laube für die Organisation des tollen Anlasses. Der Apéro in der stimmigen Atmosphäre der Sodi Kulturhalle wurde rege für den persönlichen Austausch genutzt.


Referent Christoph Hagenbuch, Präsident Bauernverband Aargau und SVP-Nationalratskandidat, freut sich mit Fritz Meier über den gelungenen Anlass

 

Artikel teilen
weiterlesen

Kontakt

SVP Bezirk Zurzach
Hansjörg Erne
Präsident
076 574 21 40
hansjoerg.erne@hagenfirst.ch

Social Media
Besuchen Sie uns bei:

Diese Seite teilen

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Details ansehen
Ich bin einverstanden